Zoe Ferraris, Die letzte Sure Pendo 399 Seiten Fr. 32.40

Schauplatz ist das heutige Saudiarabien. Eine junge Frau aus einer angesehenen und begüterten Familie verschwindet. Kurze Zeit später wird sie in einem trockenen Wadi gefunden, ertrunken! Ein Freund der Familie, als Wüstenguide aber unterklassig beginnt mit Nachforschungen, derweil eine Decke des Schweigens über dem Unglück ausgebreitet wird.
Die Aufklärung wird in dieser rigid konservativen Gesellschaft schwierig.

Einerseits liegt hier ein spannender Kriminalroman vor, anderseits und vor allem, gibt die Autorin, eine junge Amerikanerin, die durch Heirat in die saudische Gesellschaft rutschte, einen sehr authentischen und gleichzeitig wohltuend wertfreien Einblick in das komplizierte, durch Geschlechtertrennung geprägte, gesellschaftliche Geschehen.
Spannend finde ich die Darstellung, die auch die echten Schwierigkeiten und Nöte jüngerer Männer zum Thema Frau aufzeigt.
Eigene Beobachtungen, die wir auf unserer Reise durch Anatolien machten, passen gut dazu.
Die Spannung ergibt sich somit gleich auf mehreren Ebenen.

Fritz Coester, Wimmis

Zoë Ferraris hat ein Jahr lang in einer strenggläubigen muslimischen Gemeinde in Dschidda, Saudi-Arabien, gelebt, bevor sie ihr Romandebüt "Die letzte Sure" schrieb. Für ihren Krimi wurde sie mit dem Mystery Fiction Award der Santa Barbara Writer's Conference ausgezeichnet. Zoe Ferraris hat einen MFA der Columbia Universität in New York.