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Rolf Wesbonk, Buchautor und Krimiflüsterer aus Stäfa
hat wieder einen Krimi für Sie gelesen:


Esmahan Aykol, Scheidung auf Türkisch. Ein Fall für Kati Hirschel
323 Seiten
Diogenes
Fr. 35.90

Ein Fall für Kati Hirschel

<Ich war böse auf Sani. Sie gefiel mir sehr. Und als sie mich verlassen hat, war ich entsetzlich traurig. Ich habe versucht, sie zu einer Rückkehr zu bewegen. Aber sie zu töten oder ihr den Tod zu wünschen, dafür...>

<Ja?> Wir alle warteten gespannt auf das Ende des Satzes.

<Dafür war ich nicht verliebt genug. Ich war nicht so verliebt, dass ich getötet hätte.>

In diesem Moment fand ich ihn sehr glaubwürdig. Nicht weil ihm die Tränen in den Augen standen oder weil er kitschige Dinge gesagt hatte, wie nur ein 25-Jähriger sie sagen konnte...

Kati Hirschel, die in Istanbul einen auf Krimis spezialisierten Buchladen führt, kann es einmal mehr nicht lassen. Die junge, liebenswürdige und witzige Frau führt im Todesfall der schönen Umweltschützerin Sani Ankaraligils mit viel Phantasie Ermittlungen auf eigene Faust durch. <Scheidung auf Türkisch> ist der dritte vergnügliche Roman von Esmahan Aykol mit der neugierigen Buchhändlerin Hirschel, die ihre Nase mit Vorliebe in Dinge steckt, die sie eigentlich überhaupt nichts angehen. Die in Edirne geborene Autorin Aykol versteht es auch im neuesten Band hervorragend, das quirlige Leben in der Grossstadt am Bosporus mit einer spannenden Geschichte zu verbinden.

Nebst der Hirschel-Serie schrieb Aykol auch den wunderbaren Roman <Goodbye Istanbul>. Es dies eine Erzählung der jungen Türkin Ece, die aus Liebeskummer ihre Heimatstadt Istanbul in Richtung London verlässt und hier einen schmerzhaften, letztlich aber hoffnungsvollen Neuanfang macht.

Rolf Wesbonk, Stäfa
r.wesbonk@nzz.ch für Ihre Feedbacks

Archiv

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Juli 2008: Chris Harrison, Siesta italiana
August 2008: Jeffery Deaver, Die Menschenleserin
September 2008: John Harvey, Schlaf nicht zu lange
Oktober 2008: Norbert Horst, Sterbezeit
November 2008: Michael Connelly, Kalter Tod
Dezember 2008: Jilliane Hoffman, Vater unser
Januar 2009: Sjöwall/Wahlöö, Die Tote im Götakanal
Februar 2009: Richard Stark, Keiner rennt für immer

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