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In
den nächsten Wochen werden viele interessante Bücher erscheinen
- dies ist meine Auswahl
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Petros
Markaris, Verschwörung. Ein Fall für Kostas Charitos
Diogenes
Verlag
352 Seiten Fr. 31.30 |
Lockdown
in Athen. Sogar die Mörder arbeiten von zu Hause aus. Athen
in der Pandemie. Die Läden sind geschlossen, viele Menschen
am Rande der Existenz. Da verwundert es nicht, dass sich auch alte
Leute das Leben nehmen. Und doch horcht Kostas Charitos auf, als
ein Neunzigjähriger in seinem Abschiedsbrief schreibt: Es lebe
die Bewegung der Selbstmörder! Steckt hinter seinem Freitod
mehr als die pure Verzweiflung? Charitos ermittelt - und lernt seine
Stadt Athen und den Widerstandsgeist ihrer Bewohner neu kennen. |
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Michael
Ritter, Wiener Machenschaften. Historischer Kriminalroman
Gmeiner
Verlag
288 Seiten Fr. 17.50 |
Von
allen Bahnhöfen der Stadt brechen junge Männer in den
frisch ausgerufenen Krieg auf. Als auf dem Nordbahnhof ein junger
Soldat tot aufgefunden wird, ruft das Kriminaloberinspektor Dr.
Fried auf den Plan. Der erfahrene Ermittler ist gefragt, denn bei
dem Toten handelt es sich um den unehelichen Sohn des Kriegsministers.
Bei seinen Nachforschungen deckt Dr. Fried Verstrickungen von Familienmitgliedern
des Ministers und politisch brisante Ungereimtheiten im Kriegsministerium
auf. Doch wer ist der Mörder? |
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Daniela
Schwegler, Uferlos.
Fährleute im Portrait
AS
Verlag
260 Seiten, zahlreiche farbige Abb. Fr. 46.30 |
Nach
ihren erfolgreichen Bergfrauen-Büchern taucht Daniela Schwegler
in Wasser-welten ein. Feinfühlig und eindringlich erzählt
sie aus dem Leben der Fährleute. Die stimmungsvollen Reportage
Fotos von Ephraim Bieri runden das Buch ab.Mich Gerber, 63, Fährmann
in Muri bei Bern:«Ich liebe es, den Geräuschen des Flusses
zu lauschen. Je nach Wasserstand tönt er ganz anders. Schön
ist auch das Archaische am Fährmann-Dasein. Ich habe eine ganz
konkrete, einfache Aufgabe: die Leute hinüberzusetzen. Das
Fähre fahren hat etwas beruhigendes, es ist mit null Stress
verbunden.»Sarina Scherrer, 26, Fähre Murg - Quinten:
«Schon früh hatte mich das Seefahrerinnen-Fieber gepackt.
Mir war klar, ich will auch anfangen zu fahren! Und als ich das
daheim am Familientisch in die Runde warf, war mein Vater nicht
so begeistert. Dann wiederholte ich mich: Ich meine es im Fall ernst!» |
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Yves
Bossart, Trotzdem lachen. Eine
kurze Philosophie des Humors
Blessing
Verlag
120 Seiten Fr. 25.00 |
In
»Trotzdem lachen« unternimmt Yves Bossart eine erhellende
philosophische Tour durch die Welt des Humors. Warum lachen wir
überhaupt, was geschieht mit Geist und Körper, wenn wir
etwas komisch finden? Ist Humor nur eine Frage des Geschmacks, hat
er ethische Grenzen - und welche Gedanken haben sich Platon, Nietzsche
und Kant zu diesem urmenschlichen Phänomen gemacht? Ein Buch
für Zeiten großer Herausforderungen: Humor ist, wenn
man trotzdem lacht. |
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Arno
Camenisch, die Welt
Diogenes
Verlag
144 Seiten Fr. 27.50 |
Arno
Camenisch erzählt von den Jahren, als er in seinen Zwanzigern
war, sein Leben auf den Kopf stellte und über die Kontinente
zog, die Sorgen fern waren und das Leben um die Liebe kreiste. Es
waren die Nullerjahre, die Welt war im Wandel, die Orte wechselten
sich ab, und die Tage wurden zu Nächten, Moby und die Rolling
Stones lieferten den Soundtrack zu dieser Zeit. Und immer wieder
waren da dieses Gefühl der Enge und die Neugier auf die Welt,
die am Anfang jedes neuen Aufbruchs standen. |
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Thomas
Hürlimann, der rote Diamant
S.Fischer
Verlag
320 Seiten Fr. 30.00 |
»Pass
dich an, dann überlebst du«, bekommt der elfjährige
Arthur Goldau zu hören, als ihn seine Mutter im Herbst 1963
im Klosterinternat hoch in den Schweizer Bergen abliefert. Hier,
wo schon im September der Schnee fällt und einmal im Jahr die
österreichische Exkaiserin Zita zu Besuch kommt, wird er zum
»Zögling 230« und lernt, was schon Generationen
vor ihm lernten.
Doch das riesige Gemäuer, in dem die Zeit nicht zu vergehen,
sondern ewig zu kreisen scheint, birgt ein Geheimnis: Ein immens
wertvoller Diamant aus der Krone der Habsburger soll seit dem Zusammenbruch
der österreichischen Monarchie im Jahr 1918 hier versteckt
sein. Während Arthur mit seinen Freunden der Spur des Diamanten
folgt, die tief in die Katakomben des Klosters und der Geschichte
reicht, bricht um ihn herum die alte Welt zusammen. Rose, das Dorfmädchen
mit der Zahnlücke, führt Arthur in die Liebe ein, und
durch die Flure weht Bob Dylans »The Times They Are a-Changin
«. |
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Lukas
Bärfuss, Vaters
Kiste. Eine Geschichte über das Erben
Rowohlt
Verlag
96 Seiten Fr. 22.50 |
Das
Erbe seines Vaters hat Lukas Bärfuss ausgeschlagen: Es waren
vor allem Schulden. Die markante Nase seines Vaters hat er dagegen
schon an seinen eigenen Sohn weitervererbt. Den Genen entkommen
wir nicht, doch wie steht es um ein auf Privatvermögen zielendes
Erbrecht, das uns, obwohl kaum hundert Jahre alt, wie ein Naturgesetz
vorkommt? Wie steht es um die Verantwortlichkeit jenseits der familiären
Bindung, wie steht es um die Teilhabe der Nachgeborenen, deren Schicksal
wir bestimmen mit dem, was wir ihnen hinterlassen, unser Erbe, unseren
Müll? Antworten werden sich nicht finden lassen, solange das
planende Denken vor dem Wegfall aller Selbstverständlichkeiten
die Augen verschließt, solange es sich einer Enttäuschung
verweigert, die uns die wichtigen Fragen erst ermöglichen würde:
Wollen wir weiter so leben wie bisher? Und wenn nicht: Wie dann? |
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Wojciech
Rogacin, Selenskyj. Die Biographie
Europa
Verlag
232 Seiten Fr. 25.00 |
Als
Wolodymyr Selenskyj - bis dahin ein populärer Schauspieler
und Comedian - 2019 überraschend die ukrainische Präsidentschaftswahl
gewann, ging die Welt davon aus, dass er ein schwaches Staatsoberhaupt
sein und sich vom Kreml mithilfe der Oligarchen leicht lenken lassen
würde. Doch das Gegenteil war der Fall: Selenskji erwies sich
als Mann mit Rückgrat, als mutig und unbeugsam. Im Angesicht
des russischen Überfalls auf die Ukraine wurde er zu einem
wahren Staatsmann, der selbst seinen Feinden Respekt abringt. Doch
wie viel wissen wir von dem charismatischen Präsidenten, dessen
standhafter Kampf gegen den russischen Aggressor weltweit Bewunderung
hervorruft? Wie sah seine Kindheit aus, sein Elternhaus, sein Freundeskreis?
Wie verlief seine Karriere als Schauspieler? Wann und warum beschloss
Selenskyj, die politische Bühne zu betreten? Und wer ist seine
Frau Olena, die mit ihm Schritt hält und als First Lady der
Ukraine die gleiche Hochachtung genießt wie ihr Mann? Was
für ein Präsident war er vor Ausbruch des Krieges und
welche Eigenschaften haben es ihm ermöglicht, zu dem Staatsmann
zu werden, auf den die wichtigsten westlichen Politiker zählen
und der Millionen Follower auf Instagram hat? Unabhängig davon,
wie der Krieg verlaufen wird, hat sich Selenskyj bereits jetzt in
die Geschichte eingeschrieben als ein furchtloser und standhafter
Anführer, der den ungleichen Kampf zur Verteidigung von Würde
und Recht auf ein Leben in Freiheit - und nicht unter dem russischen
Stiefel - aufgenommen hat.Mit 32 Seiten farbigem Bildteil. |
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Usama
Al Shahmani, der Vogel zweifelt nicht am Ort, zu dem er fliegt
Limmat
Verlag
160 Seiten Fr. 32.50 |
Dafer
Schiehan hat es geschafft. Trotz negativen Asylbescheids hat er
Deutsch gelernt, eine Arbeit gefunden, eine Aufenthaltsbewilligung
erhalten. Er hat eine kleine Wohnung am Rande von Weinfelden und
eine Arbeit in Kreuzlingen als Tellerwäscher. Aber eigentlich
ist er Akademiker. Eigentlich ist er ein politischer Flüchtling,
geflohen vor Saddams Schergen wegen eines missliebigen Theaterstücks.
Hals über Kopf geflohen, mit der finanziellen Unterstützung
seiner Familie. Als der Betrieb ihm Ferien verordnet wegen Umbaus,
sitzt er in seiner Wohnung, schaut aus dem Fenster und grübelt.
Seinen Eltern hat er nie gesagt, was er arbeitet. Auch als er es
nicht mehr aus gehalten hat in seinem Exil und zurückgereist
ist zu seiner Familie in den Irak, ist er im Vagen geblieben. Warum
hat er ein schlechtes Gewissen? Wovor hat er Angst? Wie soll es
weitergehen? Auf der Flucht vor seiner inneren Unruhe findet er
sich wieder im Wald. In seinem neuen Roman erzählt Usama Al
Shahmani von den Verwüstungen einer Kindheit und Jugend in
Diktatur und Krieg und dem Versuch, traumatische Erlebnisse hinter
sich zu lassen. |
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Alex
Capus, Susanna
Hanser
Verlag
288 Seiten Fr. 31.30 |
Alte
Gewissheiten gelten nicht mehr, neue sind noch nicht zu haben. In
New York wird die Brooklyn Bridge eröffnet, Edisons Glühbirnen
erleuchten die Stadt. Mittendrin Susanna, eine Malerin aus Basel,
die mit ihrer Mutter nach Amerika ausgewandert ist. Während
Maschinen die Welt erobern, kämpfen im Westen die Ureinwohner
ums Überleben. Falsche Propheten versprechen das Paradies,
die Kavallerie steht mit entsicherten Gewehren bereit. Mit ihrem
Sohn reist Susanna ins Dakota-Territorium. Sie will zu Sitting Bull,
um ihn zu warnen. Ein Portrait, das sie von ihm malt, hängt
heute im State Museum North Dakotas. Das ergreifende Abenteuer einer
eigenwilligen und wagemutigen Frau, voller Schönheit und Mitgefühl
erzählt. |
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Martina
Clavadetscher, Vor aller Augen
Unionsverlag
240 Seiten Fr. 30.00 |
Das
Mädchen mit dem Perlenohrgehänge, die Dame mit dem Hermelin,
Frauen auf weltberühmten Gemälden von Leonardo da Vinci,
Rembrandt, Schiele, Munch. Wir sehen ihre Körper, verbannt
in einen ewigen Augenblick. Doch wer waren sie außerhalb dieses
Moments? Martina Clavadetscher lässt die Frauen erzählen
und gibt ihnen so eine Stimme zurück. |
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Charles
Lewinsky, Sein Sohn
Diogenes
Verlag
368 Seiten Fr. 31.30 |
Louis
Chabos wächst in einem Kinderheim in Mailand auf. Nachdem er
in Napoleons Russlandfeldzug den Krieg kennengelernt hat, möchte
er nur noch eins: endlich zu einem menschenwürdigen Leben finden
und Teil einer Familie werden. In Graubünden erlangt er ein
kleines Stück des erhofften Glücks. Doch das verspielt
er, als die Sehnsucht nach dem unbekannten Vater ihn nach Paris
ruft und er zwischen Prunk und Schmutz seine Bestimmung sucht. |
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Leila
Slimani, Schaut, wie wir tanzen
Luchterhand
Verlag
384 Seiten Fr. 27.50 |
Der
neue große Roman des literarischen Weltstars Leïla Slimani.
Die faszinierende Fortsetzung des Bestsellers »Das Land der
Anderen«. Im Sommer 1968 kehrt Aïcha Belhaj nach vier
Jahren Medizinstudium in Straßburg nach Marokko zurück.
In Frankreich gehen die Studenten auf die Straße, von den
Barrikaden tönt der Ruf nach gesellschaftlicher Veränderung.
Doch in ihrer Heimat trifft die angehende Ärztin auf eine erstarrte
Welt. Die Farm von Aïchas Vater floriert zwar, die Familie
allerdings ist zerrissen. Ihr Bruder Selim verschwindet in einer
Hippiekommune an der Küste und versinkt im psychodelischen
Drogenrausch. Wie soll Aïcha sich behaupten in einem Land,
in dem bisher nur Männer Ärzte sind und das von einem
autoritären König regiert wird? Am Abend der Mondlandung
begegnet sie in einer Strandbar bei Casablanca einem Wirtschaftsstudenten,
den alle nur »Karl Marx« nennen. Er ist Teil einer intellektuellen
Jugend, die das Land erneuern möchte. Kann Aïcha mit ihm
ihren Traum von einem unabhängigen Leben verwirklichen? |
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Philipp
Gurt, Graubündner Finsternis
Kampa
Verlag
336 Seiten Fr. 22.40 |
Graubünden,
1953: Der Schrecken ist groß, als Gertrud Deflorin in aller
Herrgottsfrüh tot in der Tuchfabrik in Chur aufgefunden wird.
Die Näherin wurde in der Nacht zu ihrem fünfundzwanzigsten
Geburtstag hinterrücks ermordet. Landjäger Walter Caminada
und sein junger Kollege, Erkennungsfunktionär Peter Marugg,
stehen vor einem Rätsel, denn die junge Frau, die zurückgezogen
mit ihrer kranken alten Mutter am Rand von Chur lebte, war allseits
beliebt. Und je mehr sie über das Leben des Fräuleins
erfahren, desto mysteriöser wird der Fall. Die Ermittlungen
führen Caminada und Marugg ins Schanfigg zu einem grobschlächtigen
Fuhrmann und tief hinein ins Valser Tal. Und was die beiden dort
herausfinden, lässt ihnen das Blut in den Adern gefrieren.
Was nicht wahr sein darf, soll dennoch wahr sein? |
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Lukas
Hartmann, Ins Unbekannte. Die Geschichte von Sabina und Fritz
Diogenes
Verlag
272 Seiten Fr. 31.30 |
Sabina
kommt aus Russland nach Zürich, um sich in der Psychiatrischen
Universitätsklinik von Dr. C.G. Jung behandeln zu lassen. Und
wird seine Geliebte. Fritz, der Sohn eines Schreiners, träumt
von einer besseren Gesellschaft, bringt die Schweiz an den Rand
einer Revolution und rettet Lenin in Russland das Leben. Beide sind
sie mutig, widersprüchlich, zerrissen, betreten unaufhörlich
Neuland. Ihre Schicksale kreuzen, spiegeln sich - und verlieren
sich im Dunkel der europäischen Geschichte. |
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