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In
den nächsten Wochen werden viele Bücher erscheinen - dies ist
meine Auswahl
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Camille
Kouchner, Die
grosse Familie
Blessing
Verlag
200 Seiten Fr. 28.90 |
Sie
werden von vielen beneidet: Als Kinder einer erfolgreichen und freiheitsliebenden
Frau und eines sozial engagierten "Ärzte-ohne-Grenzen"-Mitbegründers
wachsen Camille und ihr Zwillingsbruder zwanglos in einer Welt auf,
in der es verboten ist, etwas zu verbieten. Als die Ehe ihrer Eltern
zerbricht, bekommen sie einen intelligenten, vermögenden Stiefvater,
der sie fördert und beflügelt. Die Sommer der wachsenden
Patchworkfamilie im Ferienhaus an der Côte d'Azur mit mondänen
Gästen sind Feste der Lebensfreude und aufregender Diskussionen.
Doch
als Camille zwölf Jahre alt ist, wird sie zwei Jahre lang Zeugin,
wie ihr Zwillingsbruder im Nachbarzimmer von dem Stiefvater missbraucht
wird. Angst, Scham und Schmerz lähmen die beiden Geschwister,
die noch als Erwachsene darunter leiden, dass sie sich in dieser
großen Familie niemandem anvertrauen können.
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Gabriela
Kasperski, Bretonisch
mit Aussicht
Emons
Verlag
256 Seiten Fr. 15.00 |
Ein
stimmungsvoller Kriminalroman mit Tiefgang.
Tereza
Berger, Buchhändlerin mit Kampfgeist, will eine verschwundene
Nonne rehabilitieren, die verdächtig ist, ihre singenden Kolleginnen,
die Bergamottes de Camaret, und eine Pariser TV Crew mit einer Fischsuppe
vergiftet zu haben. Dumm nur, dass Tereza als Köchin engagiert
war und deshalb selbst zum Kreis der Verdächtigen gehört.
Damit nicht genug, stößt sie am Strand auf einen Toten.
Der ehemalige Marineadmiral war eine bretonische Berühmtheit.
Hängen die beiden Fälle zusammen? Terezas Nachforschungen
führen sie zu einer geheimnisvollen Grotte - und weit zurück
in die Vergangenheit.
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Eva-Isabel
Schmid, Paracelsus
Band 2: die Fragen der Toten. Historischer Roman
Piper
Verlag
380 Seiten Fr. 22.90 |
Paracelsus'
Suche nach der menschlichen Seele fordert ihren Tribut - der große
Roman um den berühmten Arzt für alle Leser von Noah Gordon
und Ken Follett
Der junge Paracelsus ist endlich Arzt beider Arzneien. Eines aber
lässt ihm keine Ruhe: Er will die menschliche Seele finden.
Verfolgt vom uralten Zauberorden des roten Gürtels begibt er
sich auf Wanderschaft - quer durch Europa. Immer mit dem Ziel, das
Geheimnis doch noch zu lüften. Währenddessen wütet
in Basel die Pest. Paracelsus' Freund Caspar muss als Stadtarzt
hilflos mitansehen, wie die Seuche Hunderte seiner Patienten dahinrafft.
Als sich der nunmehr berühmte Paracelsus zurück in seine
Heimat wagt, kommt es im allgemeinen Chaos plötzlich zu einer
Reihe von mysteriösen Todesfällen. Verzweifelt sucht Caspar
nach dem Mörder. Die ungleiche Freundschaft wird auf ihre größte
Zerreißprobe gestellt.
Dies ist Teil 2 der Paracelsus-Reihe |
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Adolf
Muschg, Aberleben
C.H.
Beck
400 Seiten Fr. 32.50 |
Man
kann Adolf Muschgs neuen Roman als fortgesetzten Versuch des 65jährigen
Schriftstellers Peter Albisser lesen, einem Ruf zu folgen. Er soll
im Osten Deutschlands eine Weihnachtspredigt halten, und er zweifelt
immer mehr, ob er dafür der richtige Mann ist - vielleicht
war die Einladung ja an einen verschwundenen Doppelgänger gerichtet.
Glaube, Liebe, Hoffnung sind in A.s Leben von einer Krebsdiagnose
verdunkelt. Er hat die Therapie abgesetzt und ist aus seiner Ehe
in der Schweiz abgewandert, um in Berlin sein letztes Buch zu schreiben:
zur Korrektur eines früheren, in dem er seinen eigenen Doppelgänger,
den Gerichtsreporter Sutter, hat umkommen lassen. Nun aber benötigt
er Sutters Leben für die Rettung des eigenen, und wer sich
mit der Auferstehung von den Toten befasst, kommt an einer frohen
Botschaft nicht vorbei. Was tun, wenn sie sich mit der Redlichkeit
eines gewöhnlich Sterblichen nicht verträgt? "Worüber
man nicht sprechen kann, davon muss man schweigen" - oder schreiben.
Muschg führt seinen Doppelgänger über mehrere Stationen
- Berlin, Aberleben, Essaouira - in jenen Grenzbereich, wo Leben
und Fiktion ihre Plätze tauschen. Auf das, was wir für
Wirklichkeit zu halten, uns verpflichtet haben, antwortet die Wahrheit
der Erfindung - und beschert der Menschengestalt ihre Erlösung
zur literarischen Figur. "Wo alles aufhört, beginnt das
Spiel". Es endet überraschend - und in Heiterkeit. |
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