Eine weitere Buchbesprechung meines Mannes:

Otto Brändli


Lea Ypi, Aufrecht. Überleben im Zeitalter der Extreme
Suhrkamp Verlag Fr. 38.50
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Lea Ypi, Indignity. A Life Reimagined
Penguin kartonierte Ausgabe Fr. 29.90
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Leman, die Grossmutter von Lea Ypi

Meine Buchhändlerin Therese hat mir den zweiten historischen Roman «Indignity» von Lea Ypi geschenkt. Diese schildert mit philosophischen Dialogen und mit Stasi-Akten untermauert das Leben ihrer Grossmutter Leman zur Zeit des gewaltsamen Bevölkerungsaustausches von 1,6 Millionen Menschen zwischen dem untergehenden osmanischen Reich und Griechenland nach dem Vertrag von Lausanne 1923. Leman, die bereits im ersten Roman von Lea Ypi «Frei» über die Jugendzeit der 46-jährigen Politikwissenschaftlerin und Philosophin eine entscheidende Rolle gespielt hatte, wurde 1918 im später griechischen Thessaloniki geboren und lebte nach 1936 bis zu ihrem Tod in Tirana in Albanien. Ihre Enkelin Lea sucht in den Archiven der Geheimpolizei in beiden Städten nach ihrer Geschichte in der Zeit, als Albaniens König von Mussolinis und Hitlers Faschisten vertrieben wurde und darauf die Kommunisten unter Enver Hoxha die Macht ergriffen.

«Aber suche nicht nach Frauen in den Archiven, sondern ihren Männern – Archive und Frauen! – es ist einfacher einen Roman darüber zu schreiben…». Auch meine eigene Suche in den Archiven nach meinen weiblichen Vorfahren erwies sich als schwierig bis unmöglich, wie diejenige von Lea Ypi nach dem Tode ihrer Grossmutter 2006. Ihre Familiengeschichte in extremen Zeiten ist so packend und eindrücklich geschrieben, dass man das Buch nicht mehr weglegen kann und in einem Zug durchlesen muss.

Lea Ypi, heute Professorin für Politik und Philosophie an der London School of Economics, wird am 13.10. 2025 im Kaufleuten in Zürich den auf Deutsch mit dem Titel «Aufrecht» erschie
nenen Roman persönlich vorstellen.

7.6.2025


Archiv

Januar 2008: Philip Roth, Exit Ghost
Mai 2008: Jeffrey D. Sachs, Wohlstand für viele
Februar 2010: Mona Bodenmann, Mondmilchgubel

April 2010: Colin Beavan, Barfuss in Manhattan
März 2011: Philip Roth, Nemesis
August 2011: Urs Faes, Paarbildung
November 2011: Jeffrey Sachs, the price of civilization
Juli 2012: Adam Zamoyski, 1812
November 2012: Florian Illies, 1913. Der Sommer des Jahrhunderts
Juni 2013: Robert Skidelsky/Edard Skidelsky, Wie viel ist genug? Vom Wachstumswahn zu einer Ökonomie des guten Lebens
August 2013: Jeffrey D. Sachs, To move the world
Dezember 2013:
Martina Frei/Honegger Regula, Zürich für Kinder. Die Stadt entdecken, erleben und enträtseln und William Manchester,The death of a President
Mai 2014: Die Geschichte der Schweiz hrsg. von Georg Kreis und Orlando Figes, Krimkrieg
Weihnachten 2014:
Nassim Nicolas Taleb, Antifragilität und André Holenstein, Mitten in Europa. Verflechtung und Abgrenzung in der Schweizer Geschichte
April 2015: Thomas Maissen, Schweizer Heldengeschichten und was dahinter steckt, Anton Gunzinger, Kraftwerk Schweiz und Werner Ryser, Walliser Totentanz
Mai 2015: Die Naturforschenden. Auf der Suche nach Wissen über die Schweiz und die Welt 1800-2015. Herausgegeben von Patrick Kupper und Bernhard C. Schär
Silvester 2015: Elisabeth Kolberg, das sechste Sterben und Diccon Bewes, Mit 80 Karten durch die Schweiz
Februar 2016:
Peter Frankopan, The Silk roads. A new history of the world
April 2016: John Hirst,
die kürzeste Geschichte Europas
Adventszeit 2016:
Leon de Winter, Geronimo
September 2017:
Yuval Noah Harari, Homo deus
Dezember 2017:
Cathy O'Neil, Angriff der Algorithmen
April 2017: Martin Puchner, The written world
Juni 2017: Geoffrey West, Scale. The Universal Laws of Life, Growth, and Death in Organisms, Cities, and Companies
August 2018: Lisa Halliday, Asymmetrie
Oktober 2018: Maryanne Wolf, Reader come home. The reading brain in a digital world
November 2018: Katharina Adler, Ida
Juni 2019: Hector Garcia/Francesc Miralles, Ikigai
August 2019:
Francis Fukuyama, Identität. Wie der Verlust der Würde unsere Demokratie gefährdet
September 2019: Ma Hian, Traum von China
Advent 2019: Jill Lepore, Diese Wahrheiten
Juli 2020:
Stanislas Dehaene, How we learn. The New Science of education and the brain
Juli Special: Charles Benoy, (Hrsg.)
COVID-19. Ein Virus nimmt Einfluss auf unsere Psyche. Einschätzungen und Massnahmen aus psychologischer Perspektive
November 2020:
Michael J. Sandel, Vom Ende des Gemeinwohls. Wie die Leistungsgesellschaft unsere Demokratien zerreiss
Februar 2021: Nicholas Christakis, Apollo's Arrow. The Profound and enduring impact of Coronavirus on the Way we live Englische Ausgabe

Mai 2021:
Carel van Schaik/Kai Michel, Die Wahrheit über Eva. Die Erfindung der Ungleichheit von Frauen und Männern
Juli 2021: Mark Lynas,
6 Grad mehr. Die verherrenden Folgen der Erderwärmung
September 2021:
Colum McCann, Apeirogon
Herbst 2021:
Adrian Daub, Was das Valley denken nennt. Über die Ideologie der Techbranche
April 2022: Lea Ypi, Frei
August 2022:
Julian LIndley-French/John R. Allen/Frederick Ben Hodges, Future War.
Louise Brown, Was bleibt, wenn wir sterben

Juni 2023: Eric Vuillard, Ein ehrenhafter Abgang
November 2023: Brigitte Giroud, schnell leben
Rauhnächte 2024: Ulrich Gerster, die Nelkenmeister
Juni 2024: R.J. Palacio, White bird/
Helen Humphreys, Followed by the lark/Henry Thoreau, Walden oder das Leben in den Wäldern
August 2024: Anthony Fauci, On call. A Doctor's Journey in Public Service./ Donna Leon, Ein Leben in Geschichten
Oktober 2024: Wolfram Schneider-Lastin, Fragen hätte ich noch
November 2024: Gregor Hasler, Der Berset-Code
Juni 2025: Fabio Andina, Sechzehn Monate
Juni 2025 II: Graubünden schreibt

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