Ein weiterer Buchtipp meines Mannes:
In dieser Form ist das Buch nur auf Englisch erschienen. Eine gekürzte französische Fassung erschien 2018 unter dem Titel "apprendre" les talents du cerveau, le défi des machines Editions Jacob Odile, Paris


Stanislas Dehaene, How we learn. The New Science of education and the brain
Penguin, 2020
352 Seiten Fr. 34.50 Info/bestellen


« Fully concentrate, participate in class, learn from mistakes, practice everyday, take advantage of every night »

Das sind die « Take- home messages» von «how we learn- the new science of education and the brain» von Stanislas Dehaene (Penguin Random House UK 2020). Er verbindet darin gekonnt auf 245 Textseiten Neurowissenschaft und Computerentwicklung mit Pädagogik und kommt auf die folgenden 12 Vorschläge:

-Kinder nicht unterschätzen! Im neugeborenen Hirn ist bereits vieles vorgebahnt: Umgang mit Gegenständen, Zahlen, Sprache, Menschenkenntnis

-Chance der ersten Lebensjahre, Plastizität, bis zur Pubertät ausnützen. Da werden Milliarden von Synapsen neu verbunden und entsorgt und fällt insbesondere auch das Lernen von Sprachen leichter. Also unbedingt so früh wie möglich eine zweite Sprache vermitteln!

-ein anregendes Umfeld erleichtert das Lernen, alle die vielen Fragen genau beantworten

-Kinder sind nicht so verschieden wie wir glaubten, sie haben sehr ähnliche Voraussetzungen für Sprache und Mathematik, nachweisbar mit Hirnscans

-wichtig ist Konzentration, alle Ablenkungen vermeiden

-Kinder sollen aktiv, engagiert, neugierig und autonom lernen können

-jeder Schultag soll Spass machen, kein Stress, sondern Ermutigung dabei

-Anstrengung ist nötig, üben, üben!

-klare Ziele vorgeben, erklären und beibehalten

-Fehler nicht bestrafen, sondern stressfrei korrigieren

-regelmässig üben, jeden Tag ein wenig, hilft dem Gedächtnis

-Schlaf hilft dem Gedächtnis ebenfalls sehr, Jugendliche am Morgen nicht zu früh zur Schule schicken, ausschlafen lassen!

Ein sehr gut recherchiertes Buch, das nicht nur die Lehrer sondern speziell auch alle Eltern beherzigen sollten.

Stanislas Dehaene (* 12. Mai 1965 in Roubaix) ist ein französischer Neurowissenschaftler und Professor am Collège de France. Sein Hauptarbeitsgebiet ist die kognitive Neurowissenschaft und hier insbesondere die numerische Kognition und die Theorie der neuronalen Korrelate des Bewusstseins. Dehaene gehört zu den einflussreichsten Forschern im Bereich der mentalen Verarbeitung mathematischer Probleme und hat die kognitionswissenschaftliche Debatte in Frankreich maßgeblich beeinflusst.


Archiv

Januar 2008: Philip Roth, Exit Ghost
Mai 2008: Jeffrey D. Sachs, Wohlstand für viele
Februar 2010: Mona Bodenmann, Mondmilchgubel

April 2010: Colin Beavan, Barfuss in Manhattan
März 2011: Philip Roth, Nemesis
August 2011: Urs Faes, Paarbildung
November 2011: Jeffrey Sachs, the price of civilization
Juli 2012: Adam Zamoyski, 1812
November 2012: Florian Illies, 1913. Der Sommer des Jahrhunderts
Juni 2013: Robert Skidelsky/Edard Skidelsky, Wie viel ist genug? Vom Wachstumswahn zu einer Ökonomie des guten Lebens
August 2013: Jeffrey D. Sachs, To move the world
Dezember 2013:
Martina Frei/Honegger Regula, Zürich für Kinder. Die Stadt entdecken, erleben und enträtseln und William Manchester,The death of a President
Mai 2014: Die Geschichte der Schweiz hrsg. von Georg Kreis und Orlando Figes, Krimkrieg
Weihnachten 2014:
Nassim Nicolas Taleb, Antifragilität und André Holenstein, Mitten in Europa. Verflechtung und Abgrenzung in der Schweizer Geschichte
April 2015: Thomas Maissen, Schweizer Heldengeschichten und was dahinter steckt, Anton Gunzinger, Kraftwerk Schweiz und Werner Ryser, Walliser Totentanz
Mai 2015: Die Naturforschenden. Auf der Suche nach Wissen über die Schweiz und die Welt 1800-2015. Herausgegeben von Patrick Kupper und Bernhard C. Schär
Silvester 2015: Elisabeth Kolberg, das sechste Sterben und Diccon Bewes, Mit 80 Karten durch die Schweiz
Februar 2016:
Peter Frankopan, The Silk roads. A new history of the world
April 2016: John Hirst,
die kürzeste Geschichte Europas
Adventszeit 2016:
Leon de Winter, Geronimo
September 2017:
Yuval Noah Harari, Homo deus
Dezember 2017:
Cathy O'Neil, Angriff der Algorithmen
April 2017: Martin Puchner, The written world
Juni 2017: Geoffrey West, Scale. The Universal Laws of Life, Growth, and Death in Organisms, Cities, and Companies
August 2018: Lisa Halliday, Asymmetrie
Oktober 2018: Maryanne Wolf, Reader come home. The reading brain in a digital world
November 2018: Katharina Adler, Ida
Juni 2019: Hector Garcia/Francesc Miralles, Ikigai
August 2019:
Francis Fukuyama, Identität. Wie der Verlust der Würde unsere Demokratie gefährdet
September 2019: Ma Hian, Traum von China
Advent 2019: Jill Lepore, Diese Wahrheiten



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