|  | Die 
        algerische Schriftstellerin, die jetzt in New York lebt und lehrt, schaut 
        auf ihre Kind- und Jugendzeit zurück. Aufgewachsen zwischen einem 
        Vater, der streng nach muslimischen Gesetzen lebt und einer Mutter, die 
        selbstbewusst und von europäischer Eleganz ist, versucht sie einen 
        eigenen Weg zu finden. Das Buch hat mich sehr beeindruckt und ich stelle 
        es Ihnen als meinen Oktober-Buchtipp vor.   Assia 
        Djebar, Nirgendwo im Haus meines Vaters
 S.Fischer Verlag
 432 Seiten Fr. 38.80
 
 "Jetzt 
        strecke ich, ihre kleine Tochter, im Flur des Erdgeschosses meine Hand 
        nach ihr aus. Wir befinden uns im Haus von Mamané, ihrer Mutter. 
        In dieser kleinen Stadt braucht jede junge Frau, , will sie sich nachmittags, 
        von Kopf bis Fuss in einen Schleier aus weissem Satin gehüllt, zu 
        einem Besuch aufmachen, ein Kind an ihrer Seite. Mit langsamen Bewegungen 
        legt meine Mutter im Eingangsbereich den makellosen Haik mit Fransen aus 
        Seide und Wolle an. Mir ist, als hörte ich noch heute das Rascheln 
        des Stoffes, der sich in fliessenden Falten um die Hüften und Schultern 
        meiner Mutter legt, während wir einen Moment im Halbdunkel vor der 
        schweren Türe verweilen".
 
 Diese Sätze habe ich auf der ersten Seite des Buches von Assia Djebar 
        gelesen. Die Autorin hat mich auf eine Reise in ihre Kindheit mitgenommen. 
        Als kleine Fatima bahnt sich einen Weg zur jungen Frau, der manchmal schmerzhaft 
        ist und dann wieder voller Glück.
 
     Assia Djebar wurde 
        1936 unter dem Namen Fatima-Zohra Imalayène in Cherchell bei Algier 
        geboren. Sie schreibt auf Französisch und ist eine der renommiertesten 
        Autoren aus Algerien. Ihre Themen sind der algerische Freiheitskampf sowie 
        die gesellschaftliche Stellung der arabischen Frau. Assia Djebar wurde 
        neben vielen anderen Preisen 2000 mit dem Friedenspreis des deutschen 
        Buchhandels ausgezeichnet. Sie ist die erste Autorin aus dem Maghreb, 
        die 2005 in die Académie francaise gewählt wurde. Assia Djebar 
        lebt und lehrt in New York. 
 
 Archiv: 
        Mein Buchtipp
 Januar 
        2007:  Urs Faes, Liebesarchiv
 Februar 
        2007:Lukas Hartmann, Die letzte Nacht 
        der alten Zeit
 März 
        2007: Mohsin Hamid, Der Fundamentalist, der keiner 
        sein wollte
 April 
        2007: Elke Heidenreich, Mit unseren 
        Augen
 Mai 
        2007: Banana Yoshimoto, Federkleid
 Juni 
        2007: Rachel Seiffert, Danach
 Juli 
        2007: Dorner, Die letzte Liebe des Monsieur 
        Armand
 August 
        2007: Peter Goldsworthy, Maestro
 Oktober 
        2007: Zurhorst, Liebe Dich selbst und 
        freue Dich auf die nächste Krise
 November 
        2007: Ursula Markus/Paula Lanfranconi, 
        Schöne Aussichten
 Dezember 
        2007: André Gorz, Brief an D
 Januar 
        2008: Kakar, die Frau, die Gandhi liebte
 Februar 
        2008: Ein perfektes Wochenende in Zürich
 März 
        2008:  
        Good/ Hutzl-Ronge, Magische Schweiz - Wanderungen 
        zu Orten der Kraft
 April 
        2008: Angelika Waldis, Die geheimen Leben 
        der Schneiderin
 Mai 
        2008: Die Welt in atemberaubenden Bildern. Best of 
        National Geographic
 Juni 
        2008: Konstanze von Schulthess, Nina Schenk Gräfin 
        von Stauffenberg. Ein Portrait
 Juli 
        2008: Paul Gayler, Fingerfood für 
        Geniesser
 August 
        2008: Francesc Miralles, Samuel und die Liebe zu 
        den kleinen Dingen
 September 
        2008: Brigitte Giraud, Die Liebe ist doch sehr überschätzt
 Oktober 
        2008: Christian Haller, Im Park
 November 
        2008: Renan Demirkan, Septembertee
 Dezember 
        2008: Paul Wittwer, Giftnapf
 März 2009: Helen Garner, Das Zimmer
 April 
        2009: Klara Obermüller, Schwarz 
        auf Weiss
 Mai 
        2009: Sarah Kuttner, Mängelexemplar
 Juni 
        2009: Walter, Das dreifarbene Meer
 Juli 
        2009: Fabio Volo, einfach losfahren
 August 
        2009: Wo liegt der Himmel auf Erden
 September 
        2009: Hugo Loetscher, die Kranzflechterin
 
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