Die Journalistin Elisabeth Bardill-Meyer aus Tenna im Safiental hat mir die Erlaubnis gegeben, ihre Buchbesprechungen hier abzudrucken. Ganz herzlichen Dank!

Hier finden Sie ein Interview mit Elisabeth Bardill

Elisabeth Bardill


Besprechung für Sie:

Thomas Melle, Haus zur Sonne


Thomas Melle, Haus zur Sonne
Kiepenheuer & Witsch Fr. 33.50

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Haus zur Sonne
Ein Buch, das zu lesen nicht jede und jeder erträgt. Den Wahnsinn so zu beschreiben, kann nur jemand, der selber drinsteckt oder durch grosse Krisen hindurch den Ausgang oder gar eine Heilung aus dem Labyrinth des eigenen Innenlebens erlebte. Ein Mann ist auf der Reise in sein Inneres, ist ausserhalb der Gemeinschaft, abgesondert gleich einem Sterbenden. Zufällig hört er vom Haus zur Sonne, einer staatlichen Einrichtung, wo ihm alle Träume erfüllt werden unter der Bedingung, danach aus dem Leben zu scheiden, ganz unauffällig an diesem Ort. Er entschliesst sich, dort hinzugehen, weil er kein lebenslanger Sozialfall werden will, der herumgeschoben wird. Er trifft im Haus zur Sonne seinesgleichen. Da kann er nun verschiedene Simulationen auswählen, die ihm echte und fiktive Lebensmomente vorgaukeln. Er kann sich mit anderen Menschen austauschen. Echtes und simuliertes Leben verflechten sich ineinander. Es ist unheimlich in diesem Haus mit all den Menschen ohne Zukunft. Der Mann möchte einfach vergehen, vielleicht noch kurz herumwirbeln wie Laub. Er probiere alles aus, sagt er zu sich. – Der Protagonist im Roman macht sich in der Ich-Form laufend Gedanken, die manchmal ausser Kontrolle geraten wegen Simulationen oder der Ernsthaftigkeit im Hinblick des nahen Todes im klinikhaften Betrieb. Steckt hinter seiner Todessehnsucht vielleicht die Suche nach seinem verlorenen realen Leben? Das Denken ist seine Manie, seine Krankheit. Scharfsinnige Gedanken über das Menschsein bilden den Spannungsbogen beim Lesen. Die äusserst gründliche Beschreibung von Zuständen wirkt wie ein Sog, weil man sich an Wahnsinnsmoment im eigenen Leben erinnern kann. Der Autor kennt die menschlichen Abgründe und leuchtet sie auf genialische Weise aus. Wo ist die Grenze zwischen Krankheit und Gesundheit? Glücklich ist, wer sich im Alltag einigermassen geerdet fühlt! – Der Autor Thomas Melle ist ein deutscher Schriftsteller, Dramatiker und Übersetzer. Sein neuer Roman ist auf der Auswahlliste für den Deutschen Buchpreis 2025.

Elisabeth Bardill

Tenna, den 13. Oktober 2025


Elisabeth Bardill

Elisabeth Bardill-Meyer kam 1941 im aargauischen Auenstein zur Welt und wuchs danach in Küsnacht am Zürichsee auf. Nach der Ausbildung zur Kindergärtnerin an der Neuen Mädchenschule Bern war sie in Bubendorf BL tätig. Nach der Heirat mit einem Bündner Lehrer zog sie nach Tenna ins Safiental und später nach Schiers. Sie hat vier Söhne und fünfzehn Enkel. Während vieler Jahre unterrichtete sie im Bildungszentrum Palottis Schiers in den Fächern Erziehungslehre, Werken und Gestalten. Seit 2004 lebt Elisabeth Bardill mit ihrem Mann wieder in Tenna. Sie arbeitet freischaffend journalistisch für Zeitschriften, Zeitungen wie auch regelmässig für die „Terra Grischuna“, schreibt Bücher und gibt diese selber unter „edition bardill“ heraus. Es handelt sich stets um Porträts von Menschen in Graubünden.



Elisabeth Bardill, Männer und Frauen verwurzelt in Graubünden

Edition Bardill
Fr. 30.00 bitte mit Mail bestellen



Elisabeth Bardill, Bauernstolz und Bauerntum
Edition Bardill, 2008 Fr. 35.00 bitte mit Mail bestellen

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